„Bereits die Lärmbelastung, die in den vergangenen Monaten entstanden ist, ist nicht mehr zumutbar und auch so nicht weiter tragbar“, betont Bürgermeister Christian Flammer, „Ich will nicht, dass bei uns die Fenster wackeln, wenn dort geschossen wird.“
Grund des Ärgers: Die geplante Explosionsschutztestanlage neben dem Schießplatz in Hirtenberg im Gemeindegebiet von Leobersdorf. Die Lage am Hang des Lindenbergs führt zu einer massiven Lärmbelastung in Bad Vöslau – vor allem für die Bewohnerinnen und Bewohner im Ortsteil Gainfarn. Der ansässige Betrieb strebt nun eine Erweiterung an und benötigt dafür eine Ausweitung der Widmungsfläche. Der Flächenwidmungsplan der Marktgemeinde Leobersdorf soll dahingehend abgeändert werden, als dass die derzeitig als „Bauland-Sondergebiet-Gewerbetestgebiet“ gewidmete Fläche in „Grünland-Land-und Forstwirtschaft“ und ein Teil der als „GrünLand- und Forstwirtschaft“ gewidmeten Fläche in „Bauland-Sondergebiet Explosionsschutztestanlage“ umgewidmet wird, was den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden sauer aufstößt.
Neben der zu erwartenden, noch mehr steigenden Lärmbelastung kann zudem nicht ausgeschlossen werden, dass die Fläche als Lebensraum für Arten zählt, die als Schutzgut des Gebietes zählen, da die gegenständliche Fläche im Landschaftsschutzgebiet und Natura 2000-Vogelschutzgebiet liegt.
Bei seinen Spaziergängen mit seinem Hund fühlt sich der Bürgermeister selbst nicht nur einmal am Wochenende durch den Lärm immens belästigt und weiß, wovon er spricht: „Das ist ein Thema, das nun bereits seit langem im Fokus liegt und dazu auch immer wieder von Bürger und Bürgerinnen aus Bad Vöslau Kritik an die Bezirkshauptmannschaft in dieser Causa ergangen ist.“ Auch seitens der Stadtgemeinde wurde eine Stellungnahme von Bürgermeister Andreas Ramharter zur geplanten Umwidmung und diesem Projekt eingefordert – bisher ohne Reaktion.
„Diese permanente Lärmbelästigung ist eine große Einbuße der Lebensqualität in Bad Vöslau“, schlägt auch Vizebürgermeister Thomas Mehlstaub in die gleiche Kerbe, „auch im Sinne des Umwelt- und Tierschutzes ist dieses Projekt sehr bedenklich.“
Die LISTE Flammer plant nun, mit Lärm-Messgeräten in den kommenden Wochen Messungen über die tatsächliche Lärmbelastung in Gainfarn durchzuführen, um der Sache näher auf den Grund zu gehen.
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