Oktober 20, 2024

Stadtquartier Nord

„Das Stadtquartier Nord ist das größte zusammenhängende Projekt in der Geschichte Bad Vöslaus!“

Wie umfangreich eine Projektplanung bis zum tatsächlichen und ersichtlichen Abschluss inmitten des Stadtbildes ist, darin gab vergangene Woche Baustadtrat DI Harald Oissner bei einem Pressegespräch Einblick: „Bei politischen Diskussionen zu neuen baulichen Projekten entsteht oft der Eindruck, dass im Hintergrund die Bagger schon lauern und es sofort losginge“, schmunzelt der Stadtrat und erklärt: „Der erste Schritt ist immer eine notwendige Flächenwidmung und das dauert zumindest einmal ein halbes Jahr bevor es dafür im Gemeinderat zum Beschluss kommt.“ Bei genauerer Betrachtung beginnt aber die eigentliche Arbeit schon lange vorher und braucht vorerst eine erste Idee, eine Initialzündung, die oftmals innerhalb der LISTE Flammer über Wochen oder gar Monate diskutiert wird.

Dieser Prozess, bis es zum Beschluss einer Flächenwidmung für ein Projekt kommt, kann so gesehen schon zweieinhalb Jahre dauern – „und da ist für den Bürger, der vorbeigeht, noch nicht einmal etwas passiert“, betont Harald Oissner.

Und dann beginnt das Projekt eigentlich erst: Bei größeren Bauprojekten kann es wiederum ein Jahr dauern, bis die erforderlichen Unterlagen vorliegen, die von der Gemeinde dann überhaupt erst einmal genehmigt werden müssen. Gefolgt von einer Prüfungs- und Genehmigungsphase, in einer Gemeinde wie Bad Vöslau kann dies wiederum sechs Monate dauern. Oissner: „Diese Prüfung ist im Vergleich zu früher umfassender geworden, weil die Bevölkerung und damit die Anrainer kritischer geworden sind.

Damit kommen wir oftmals vom Projektbeginn bis zur tatsächlichen  Baugenehmigung auf rund 2,5 Jahre, gefolgt von der Bauzeit, die – je nach Größe des Projekts – auch bis zu zwei Jahren dauern kann.“

Das Stadtquartier Nord als das größte zusammenhängende Projekt in der Geschichte Bad Vöslaus

Als Beispiel für Mammutprojekte, die eine lange Vorlaufzeit (Ideenfindung und Planung) benötigen, nennt der Stadtrat das Stadtquartier Nord als „das größte zusammenhängende Projekt in der Geschichte Bad Vöslaus“. Oissner: „Das Stadtquartier Nord ist das größte Entwicklungsgebiet der Stadtgemeinde Bad Vöslau in ihrer Geschichte und die größte Vision, die wir als LISTE Flammer je im Fokus hatten. In der nächsten Gemeinderats-Phase werden wir mit der ersten Ausbaustufe starten. Wesentlich dabei ist, dass alle unsere Grundsätze eingehalten werden.“

Basis des örtlichen Raumordnungsprogrammes, welches aus dem Örtlichen Entwicklungskonzept und dem Flächenwidmungsplan besteht, ist das NÖ Raumordnungsgesetz, welches zuletzt im Dezember 2022 novelliert wurde. Auf Grund der Zielsetzungen in diesen beiden Instrumenten ergeben sich für die LISTE Flammer folgende Auswirkungen:

  • Keine Widmungen von Grundlandflächen in Bauland – Wohngebiet
  • Entwicklung bereits gewidmeter und mit technischer Infrastruktur versorgter Standorte (zum Beispiel Stadtquartier Nord)
  • Entsiegelung von derzeit versiegelten Flächen
  • Schutz der vorhandenen Grünbereiche im Stadtgebiet
  • Entwicklung des Betriebsgebietes mit für Bad Vöslau sinnvollen Betrieben, sodass die Anzahl der Arbeitsplätze in der Gemeinde erhöht wird. (Beschluss zum Thema Widmungszusatz „I“)
  • Qualität im öffentlichen Raum: Für mehr Lebensqualität der Menschen, Verweildauer auf unseren Plätzen und im Zentrum und damit Ermöglichen sozialer Kommunikation und Festivitäten – gut für die Wirtschaft, den sozialen Zusammenhalt und das Lebensgefühl in Bad Vöslau.

Die Zeittangente ist beim Stadtquartier Nord ein ganz wesentlicher Aspekt, weil diese Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Oissner: „Der Start wird jedoch – für ein Bauprojekt relativ rasch – im Bereich der Falkstraße erfolgen. Hier ist damit zu rechnen, dass die Bauarbeiten Ende 2025 bzw. Anfang 2026 starten.“

Besonderer Fokus auf Grünraumgestaltung

Harald Oissner: „Aufgrund der Klimakrise liegt für uns natürlich bei allen Projekten die Frage der Klimaresilienz im Fokus.“ Den „Klima Konkret“-Plan des Ministeriums habe man in Bad Vöslau bereits verwirklicht, wie am Schwammstadtprinzip des Schlossplatzes ersichtlich sei, so der Stadtrat. Außerdem im Fokus der LISTE Flammer: Grünräume im öffentlichen Bereich zu schaffen, versiegelte Flächen zu entsiegeln.

Weiteres Ziel der LISTE Flammer ist es, vorhandene Einfamilienhaus-Gebiete so zu gestalten, dass auf keiner Liegenschaft mehr als 2 Wohneinheiten sind. „Ein weiteres Thema, das wir gerade entwickeln ist es, die Höhe von Gebäuden in Hanglagen festzulegen. Solche Themen sind immer eine Kunst, da alles auch ortsbildverträglich sein muss“, erzählt Oissner.

Die maßgeblichen Projekte der vergangenen Jahre:

Das größte Projekt war das Schloss Gainfarn: allein von der Investition her: 16 Mio Euro hat Gemeinde investiert – als absoluten Betrag, es gab natürlich Fördermittel (knappe 2 Mio Euro), die diesen Betrag minderten.

Weitere Projekte waren die Erweiterung der Volksschule Bad Vöslau (Investition rd 7 Mio Euro), der Kindergarten Gainfarn und die Volksschule Gainfarn. Aktuell findet der Baubeginn der Erweiterung des Kindergartens Bad Vöslau Sonnenblumenweg (10. Oktober) statt – dieses Projekt soll bis September 2025 fertiggestellt sein. Insgesamt wurden bzw. werden in diese Projekte knapp € 30,0 Mio. investiert.

Oissner: „Entscheidend war es bei diesen Projekten für uns, hier einerseits Historisches zu bewahren, andererseits qualitativ hochwertige Bildungsstandorte für die jüngsten und jungen Mitglieder unserer Gemeinde herzustellen.“

Das Thema der Zukunft heute gestalten

Zum immer brennenden Thema des Älter Werdens und damit verbundenen Lebensformen hält der Stadtrat fest, dass das betreute Wohnen im Zentrum von Bad Vöslau realisiert wurde und jetzt auch im direkten Zusammenhang mit dem Stadtquartier Nord zu sehen sei (bewusst an diesem Ort). „Wohnen für die ältere Bevölkerung“ liegt auch beim Stadtquartier Nord ganz besonders im Fokus. Auf der einen Seite möchte man mit diesem Projekt die innerstädtische Entwicklung stärken, aber auch jenen, die in ihrer Mobilität schon eingeschränkt sind, im Zentrum einen Platz gewährleisten.

Nachdem im Zusammenhang mit der Neuerrichtung des „Jakobusheimes“ (Pflege- und Betreuungszentrum Bad Vöslau) über Jahre seitens der Gemeinde Vorarbeit hinsichtlich der notwendigen Grundstücke und der dafür notwendigen Flächenwidmung geleistet wurde, hat das Land Niederösterreich gegenwärtig einen Wettbewerb für einen Generalplaner ausgeschrieben, bei welchem bis zum 2.9.2024 die erste Stufe abgeschlossen sein wird. Bis Ende November 2024 wird der Gewinner ermittelt. Oissner: „Wir können davon ausgehen, dass dieses Projekt vor der Gemeinderatswahl 2030 baulich umgesetzt sein wird.“

Seit neun Jahren Stadtrat begleitet dieses Thema Harald Oissner nun bereits seit sieben Jahren: „Wir haben geschaut, dass die benötigten Liegenschaften vom Land NÖ erworben werden können und auch die Flächenwidmung ist erledigt.“ Und er klärt auf, dass die neuen Betreuungsmodelle für ältere Menschen des Landes mittlerweile ganz anders aussehen als es das derzeitige Bestandshaus hergibt. Ziel ist, 160 Plätze zu initialisieren, die aber einen ganz anderen Raumbedarf benötigen als gegenwärtig vorhanden ist. Daher braucht es mehr Grundstücksfläche. (momentan 110 Plätze)

Mit Beginn 2025 Start der Planungsarbeiten. Ende 2026 wahrscheinlich Baubeginn. 28-monatige Bauzeit. Mitte 2029 ein betriebsfähiges Haus.

Diese und andere Visionen der LISTE Flammer werden am  18. Oktober 2024 im Kursalon Bad Vöslau vorgestellt.

 

Fotocredit: LISTE Flammer

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